Wie ein Kunstwerk wirkt die skulpturale Spindeltreppe aus Stahl, die sich an der Fassade eines ehemaligen Klosters schwungvoll nach oben rankt. Wahre Kunst war es auch, den Denkmalsschutz vom Bau einer Außentreppe zu überzeugen. Denn eine Treppe vor dem Einzeldenkmal „geht gar nicht“. Nur diese eine durfte es sein.
„Das kann funktionieren“.
Eigentlich hatte die Architektin Katja Puls, das Projekt schon zu den Akten gelegt. Ein Plan war schon da. Und eine Außentreppe, die zeitgemäßes Wohnen im ersten Stock des ehemaligen Klosters mit seinen 1 Meter dicken Wänden und kleinen Fenstern ermöglich hätte, wurde vom Denkmalsschutz abgelehnt. Doch dann insistierte sie einen Vor-Ort-Termin mit einem Amtsvertreter. Und legte ein unwiderstehliches Treppenkonzept vor: Eine Spindeltreppe mit geschlossenen Wangen aus 8 mm feinem Stahlblech, die sich in einer organischen Form in die ersten Etage hinaufwendelt. Und sich in Farbe, Form und Funktionalität harmonisch in die Ästhetik des historischen Anwesens einfügt. „Das kann funktionieren“, so der zuständige Beamte der Behörde, „aber nur mit dieser Treppe“.
„Die, nur noch schöner“.
Genau diese hatte es auch den Bauherrn angetan. Oder besser: fast genau diese. „Ich hatte vor Jahren ein ähnliches Projekt in der Gegend realisiert, und die Bauherren einfach mit zu einer Besichtigung genommen“, erinnert sich die Architektin aus Neustadt a. d. Aisch. Der Plan ging auf. „Die, nur noch schöner“, war die spontane Reaktion der jungen Familie, die die Treppe unbedingt wollte, um überhaupt Zugang zu dem schönen Garten zu bekommen. Und um mehr Licht für den offenen Wohnraum zu gewinnen. Eine Realisierung durch den auf Stahltreppen spezialisierten Treppenbauer spitzbart-treppen® war kein Problem. „Die wussten sofort nach unserem ersten Telefonat was zu tun ist.“ Und konzipierten eine Treppe, die schließlich alle überzeugte. Und die bis heute wirklich funktioniert.
„Die Wange interpretiert die Spindel neu und macht sie sicher“
Bis ins Detail wurde schon beim ersten Entwurf an alles gedacht: „Das Design in dem anthrazitfarbenen Glimmerlack fügt sich ganz natürlich in das Gesamtensemble. Die Funktionalität wird durch Gitterroststufen und das hohe Geländer gewährleistet. Genial ist natürlich, dass sich die Treppe einfach super läuft “, so Puls. Das war der damals schwangeren Bauherrin besonders wichtig: Die Treppe musste für Kinder gut und sicher begehbar sein. Dazu tragen die hohen Wangen ihren Teil bei. Und eine spezielle Befestigung der Treppe im Mauerwerk.
„Da der Gartenboden uneben war, mussten wir eine andere Lösung suchen, um die 370 kg schwere Stahltreppe mit dem ebenso schweren Podest sicher zu befestigen“, so Tobias Spitzbart, der das Projekt geleitet hat. Und so wurde die Treppe, die an einem Stück gefertigt und montiert wurde, am oberen Bereich des Sandsteingemäuers abgehängt. „Wie Faust aufs Auge“ fügte sie sich dadurch millimetergenau an die bestehenden baulichen Gegebenheiten. Aber auch an das neue Austrittspodest, das den Weg aus der Wohnung zur Treppe ebnet. Und dem Innenraum nun mehr Licht schenkt.
„Die Atmosphäre ist der Wahnsinn“
Auch das: ein Verdienst der Treppe. Für das 6 Meter breite Austrittspodest mussten ein Teil der Brüstung mitsamt einiger Lochfenster rausgebrochen werden. Dadurch habe sich der Blick geweitet. Optisch und emotional. „Durch mehr Licht und Sonneneinstrahlung ist der Wohlfühlfaktor in der Wohnung deutlich gestiegen“, so Puls. Schon beim Eintritt in die Wohnung führt der Blick unweigerlich quer durch den offenen Wohnraum hinaus ins Grüne.
„Alle sind glücklich“ …
… so die Architektin, die schon seit 16 Jahren mit den Spitzbarts zusammenarbeitet und weiß, dass sie sich bei den Spitzbarts immer zu 100% auf das Komplett-Paket aus Idee, Design, Materialität und Funktionalität verlassen kann. Und die froh ist, dass sie damals beim Denkmalschutz auf einen Vor-Ort-Termin gepocht und überzeugt hat. Denn auch das ist eine Kunst: Zu erkennen, dass die Geschichte nur weiterleben kann, wenn sie sich dem Zeitgeist anpasst. Und genau auch zu ermöglichen.