Ja. Es ist Kunst. Die Kunst des Handwerks. Die kommt zuerst, bevor man wieder ausgewählte Exponate und Schmuckstücke bewundern darf: nach dem Umbau der Galerie Voigt im Herzen der Nürnberger Altstadt. Und weil man das Fundament aus Stein und Statik sonst nicht sieht, wagen wir den Blick hinter die Kulissen der Baustelle, zeigen die blanke Wahrheit. Und ja: Genauso sieht’s aus, wenn aus einer Idee ein Raum für Kunst und Schönes entsteht. Denn um der Galerie für zeitgenössische Kunst und modernen Schmuck mit Kunsthandel ein völlig neues Look and Feel zu verleihen, geht es an die Substanz: der Wände, des Bodens, des Raumes. Im Zentrum der neuen Raumkonzeption: eine freischwebende Treppe. Aus Heavy Metal. Doch bis es soweit ist: geht’s ans Eingemachte. In jeder Hinsicht.
Bauen im Namen der Kunst.
Im Januar 2017 konnte es endlich losgehen: Alles musste raus. Und noch mehr. Denn für die neue Treppe wurde ein tiefes Loch gegraben. Natürlich alles unter Berücksichtigung der Vorgaben des Denkmalschutzes. Denn die renommierte Galerie befindet sich nicht nur in Top-Lage in der Nürnberger Fußgängerzone, sondern in einem Bauwerk aus dem Jahre 1948.
Und jetzt? Steht sie, oder besser: schwebt sie: Die freitragende spitzbart-Treppe, Modell Faltwerktreppe Leporella. Das Material: purer unbehandelter Stahl. Das Gewicht: 1790 kg. Die Wirkung: raw and wow. Ein gezielt gesetzter Kontrapunkt zu den Exponaten. Eine Raumskulptur. Ursprünglich in Szene gesetzt. Als funktionales Kunstwerk. Mit geländerhoher Wange, natürlich aus Stahlblech. Geheimnisvoll und ästhetisch. Ein Schmuckstück und ein Statement für das, wofür die Galerie Voigt steht: die anspruchsvolle Verbindung von Tradition und Moderne.