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architekturstory

st. jakobskirche nürnberg – gen himmel mit leichtigkeit

Eine Treppe, die sich selbstbewusst dem Geist der Raumidee aus dem 12. Jahrhundert unterordnet und durch anmutige Schlichtheit und Leichtigkeit einfach wirkt.

  • roland nörpel architekt
  • 4 minuten lesezeit
  • 30. Juli 2020

Als der Bau einer Treppe für die St. Jakobskirche im fränkischen Nürnberg anstand, kam zwischen dem Architekten, der zuständigen Baubehörde, dem Denkmalschutz und der Landeskirche München ein Ball ins Rollen. Anstoß war die Diskussion um eine Innen- oder Außentreppe, um Denkmalschutz und Brandschutz, um Funktionalität und eine zeitgemäße Offenheit. Und spitzbart-treppen®? Die Treppenbauer aus Oberasbach haben den Ball aufgenommen, professionell weitergespielt und eine Treppe gebaut, die sich selbstbewusst dem Geist der Raumidee aus dem 12. Jahrhundert unterordnet und durch anmutige Schlichtheit und Leichtigkeit einfach wirkt.

Outside Service versus Inside Room
Eigentlich war für die traditionelle Wallfahrtsstätte auf dem historischen Jakobswegs zwischen Nürnberg und Rothenburg eine Außentreppe aus Roststahl geplant. Ganz dem Konstruktionsmerkmal der Gotik folgend, sollten filigrane Stufen unter anderem als Fluchtmöglichkeit aus dem Saal im Obergeschoss dienen. „Besonders bedeutend für mich aber war die historisch begründete Grundprämisse im Kirchenbau „ Outside Service“, also für die Menschen von außen den Zugang zur Kirche zu gewähren“, so der Architekt des Projekts, Roland Nörpel.
Da dieser Konstruktionsdanke mit geltendem Denkmalschutz nicht vereinbar ist, wurde eine Treppe im Innenraum realisiert. Dabei wurden Stufen aus warmem Eichenholz eingebettet in einen flächigen Außenmantel. Was einfach klingt und wundervoll leicht und stimmig wirkt, war eine echte Herausforderung für den Architekten und den Treppenbauer spitzbart treppen®.


Um die flächige Optik der Treppe zu realisieren, musste die Fläche unter den Stufen dreidimensional verzogen werden

- Roland Nörpel

Genial wird eine Arbeit erst, wenn sie leicht wirkt
„Um die flächige Optik der Treppe zu realisieren, musste die Fläche unter den Stufen dreidimensional verzogen werden“, so Nörpel. Diese Reduktion auf das Wesentliche, sei eine wahre handwerkliche Meisterleistung und Ausdruck hoher Qualität. „Man sieht der Treppe ihre Komplexität nicht an. Die bestand darin, eine einfache Fläche ohne Unregelmäßigkeiten zu realisieren“.
Genau dies sei den Konstrukteuren und Handwerkern des fränkischen Treppenbauers gelungen. Und noch mehr: „Die Spitzbarts haben die Idee des Raumes mit ihrer Treppe weitergeführt. Sie haben die räumliche Qualität erkannt, verstanden und stimmig ergänzt: mit einer geometrisch komplizierten Treppenform, die geschmeidig, unauffällig und handwerklich perfekt gebaut wurde“.

Ganz ohne Glanz und Glorie
Denn es ist diese Harmonie des Ganzen, diese Ästhetik des Unscheinbaren, die aus dem eigentlich rein funktionalen Bauwerk Treppe an diesem sakralen Ort ein Stilelement macht. Ohne sich prachtvoll in Szene setzen zu wollen, ohne Glanz und Glorie, voll und ganz im Sinne der historischen Raumidee, schwingt sich die Treppe in Form einer Raumspirale still und respektvoll ihren Weg nach oben. Nuancengleich ummantelt von der Farbe der Wand, scheint ihr ehrgeiziges Ziel, mit dieser zu verfließen.
Dabei unterbricht sie ihre andächtige Schlichtheit nur durch den farblich abgehobenen Handlauf. In dezenter Eleganz spiegelt er die Form der Treppe wider und verleiht ihr dadurch einen Hauch von Lebendigkeit und Schwung.
Einfach und doch komplex – so steht sie da, die Treppe. Selbstbewusst und mit einer ganz eigenen, fast schüchternen Strahlkraft. Dabei unterstreicht ihr leiser Schwung ganz sanft die Kraft der Musik, die direkt neben ihr aus den Orgelpfeifen erklingt – wie ein diskreter Taktgeber, eine stille Aufforderung sich hinzugeben. Der Musik, den Gedanken, dem Glauben. Dabei erfüllt sie natürlich in erster Linie ihre Aufgabe und verbindet als Treppe das Unten und das Oben.

Modern: nein. Sachdienlich: ja.
Unterstützt wird diese Funktionalität durch in die Stufen integrierte Strahler. Für Roland Nörpel die einzige modische Attitüde. Ansonsten sehe er das Bauwerk nicht als ein Zeugnis der Moderne, jedenfalls nicht im Sinne von modisch. Schon eher im Sinne von reduziert und sachdienlich. „Mode ist ja vergänglich. Für die Architektur ist bedeutend, was auch in vielen Jahren noch der Sache dient“. Aus diesem Grund glaubt er auch immer noch, dass eine Außentreppe die beste Lösung gewesen wäre. Vielleicht als Symbol einer neuen Weltoffenheit der Kirchen. Auch dafür hätte der Architekt die Firma spitzbart-treppen® mit Sicherheit gewinnen können. Um eine Treppe zu bauen, die sich auch von außen in das große Ganze einfügt und gen Himmel emporschwingt – mit Leichtigkeit.

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